…weiter nach Preveza
14.7.2023
4 Wochen und 4 Tage später
Unglaublich wie schnell die Zeit vergeht…da nimmt man unzählige Bücher mit und sorgt sich darum, was man wohl die ganze lange Zeit am Schiff so treibt….ich kann euch nur soviel verraten…😉….ich hab noch kein einziges Buch aufgeschlagen!
Aber von vorne….
…wie im letzten Bericht angekündigt, ging die Reise weiter nach Preveza…und das in britisch erlernter Manier und….mit einem verschmitztem Grinsen der Steuerfrau….mit Deckpeilung, denn im Einfahrtskanal herrscht Strömung.
Endlich vor Anker genossen wir erst mal die Ruhe und das rege tierische Treiben rund ums Boot. Nach einer kurzen Schrecksekunde, nicht wissend was das wohl sei, erkannten wir riesige Wasserschildkröten, die ihre Köpfe kurz übers Wasser hielten, sehr beeindruckend, denn noch nie so vorher gesehen.
Obwohl die Bucht direkt vor der Stadt liegt, herrscht hier eine richtige Idylle, ähnlich einem Naturschutzgebiet eines Sees.
Die Stadt selber hat leider nicht viel zu bieten, erinnert eher an die Partymeilen bekannter Urlaubsorte. Nichts desto trotz gibt es hier alle Handwerker, die man in der Seefahrt brauchen kann. Unsere Fock wurde innerhalb eines Tages repariert und wir konnten weiter Richtung Lefkas segeln.
Reger Andrang herrschte dort zur vollen Stunde vor der Drehbrücke in den Kanal nach Lefkas, alle wollten da irgendwie gleichzeitig durch und der Gegenverkehr konnte sich nur durch Brüllen Gehör verschaffen.
Lefkas ist eine nette kleine Stadt, mit vielen verzweigten Gässchen, bunten Häusern mit hübschen verzinkten Balkonen, unzähligen Lokalen, einem hübschen Uhrturm, kleinen Läden und einem großen Hauptplatz, an dem sich das abendliche Leben abspielt. Lachende Kinder auf Dreirädern, Rutschponies, Luftballonverkäufer, Musiker, alles trifft hier zusammen und versprüht gute Laune.
Die Marina leider, wurde neuerdings von D-Marin übernommen und ist stark überteuert. Wasser und Strom sind extra zu bezahlen, daher verlassen wir nach einem Tankstopp und Ersatzteilkauf schnell wieder den Hafen.
Durch den Kanal geht es weiter in Richtung Süden.
Ithaka, die Heimatinsel des Odysseus ist unser nächstes Ziel. Diese sehr grüne Insel bezaubert mit vielen wunderschönen Buchten und uns mit einem entzückenden kleinen „ Dschungelcafe“ und unzähligen Bergziegen.
Anschließend geht es nach Kefalonia in den Stadthafen Sami. Sie ist die größte der Ionischen Inseln und trockener, rauher als die anderen.
Die Küste besteht aus hohen Kalksteinfelsen, Buchten und kleinen Abschnitten weißen Sandstrands wie etwa dem Strand von Myrtos im Norden, der die Kulisse in unzähligen Hollywoodfilmen spielt. Viele Strände sind nur zu Fuß oder über enge Serpentinenstraßen erreichbar…wir haben ihn auf Grund der vielen geparkten Autos von oben betrachtet.
Mit dem Leihauto ging es dann weiter zur blauen Grotte bei Melissani, zur Tropfsteinhöhle in Drogarati und in die Hauptstadt Argostoli.
Fazit: die Rundreise mit dem Auto war ein Traum. Die unzähligen Bergstraßen mit traumhafter Aussicht muss man genossen haben. Die Hauptstadt kann man ruhig vernachlässigen.
2 Tage später geht es auf die Nachbarinsel Zakynthos in die Bucht Agios Nikolaos im Nordosten. Hier gibt es neuerdings ein gratis Bojenfeld unter charmanter Betreuung eines großen griechischen Hynen 😉. Dieses entzückende kleine Städtchen muss man unbedingt gesehen haben. Und an alle Mädels unter der Leserschaft…unbedingt den kleinen Laden von Barbara „ Almyra“ besuchen.
Ein paar Mitbringsel von dort sind schon verstaut 😉.
Über die Bucht bei Alykes, ein Tourismus Badeort und nicht zu empfehlen, geht es weiter in die Hauptstadt Zakynthos, auch Zante genannt. Hier nahm das Schicksal seinen weiteren Lauf, erwische ich dort unter gut 70 Booten den einzigen Liegeplatz am Stadthafen, der links und rechts von zwei schmerzhaften Felsen eingesäumt wurde…zum Leidwesen von Mawari’s Ruderblattes.
Der Taucher bestätigte meine Vermutung und schob es auf das letzte Erdbeben in den 80ern. In Kalamata, der nächsten größeren Marina, wurde ein Termin zum Kranen vereinbart. Wieder dazugelernt und als Erfahrung abgebucht! Mein Versuch es mit Humor zu nehmen…denn passiert ist passiert und man lernt schließlich nie aus.
! Immer soviel wie möglich Abstand zum Stadtkai halten !
….die längeren Festmacher Leinen wurde aus den Tiefen meiner Backskiste hervorgeholt.
Auch diese Insel wurde mit dem Leihauto erkundet und stellte sich als eine bisher für mich der schönsten heraus. Auf direktem Wege ging es nach Porto Vromi auf der Westseite Zakynthos. Dort in der Nähe befindet sich die sicherlich vielen bekannte Bucht Navagio, mit dem 1980 gestrandeten
Schiff eines Zigarettenschmugglers. Die Bucht ist momentan auf Grund von mehreren Felsstürzen gesperrt und Boote dürfen sich dem Strand nur nähern.
Ich mietete ein kleines Motorboot, denn Eddie durfte nicht aufs Ausflugsschiff. Es war mein erstes Erlebnis dieser motorisierten Art und eine äusserst unangenehme Fahrt. Mit beiden Händen und 4 Pfoten an das das Boot geklammert wurde selbst Eddie grün im Gesicht. 😅
Im Nachhinein verstand ich die Dame am Verkauf, die entspannt meinte, es ist heute sehr ungemütlich draußen aber ich könne unserem Skipper Ilias vertrauen.
Wir ritten, sprangen, surften und umschifften die größeren Wellen so gut wie möglich….fuhren entlang herrlicher weisser Steinwände, weissen Stränden, wunderschön blauem Wasser, kleinen Grotten , tief fliegenden Vögeln ….und da war sie….die erste Postkartenbucht…herrlich weisser Sand und das rostbraune Wrack…ein toller Kontrast zu dem hellblau leuchtenden Wasser!
…glücklich und viele Fotos später hiess es wieder gut festhalten, tief durchatmen und das ganze wieder zurück….waren wir froh endlich von diesem „ Jojo“ runter zu kommen…
Nach einer kurzen Mittagspause ging es weiter über die Berge in Richtung Süden. Ich fuhr durch alte Steindörfer und alte Olivenplantagen und ließ mich treiben….und da war sie plötzlich…am Ende einer kleinen Seitenstrasse…der nächste Bilderbuchausblick und Rosanna mit ihrem schönsten Arbeitsplatz der Welt….ein kleiner gelber Imbisswagen wie am Ende der Welt…ein Traum, und ich genieße stillschweigend …
Über die Gerakasbucht im Süden, einem der wichtigsten Brutplätze der unechten Karettschildkröte geht es wieder zurück in die Stadt.
Zakynthos ist wirklich ein Muss für jede Reise ins Ionische Meer.
Tage danach geht es nun endlich weiter mit der Überfahrt zum Festland und somit zum Pellopones. Schließlich will der ja gerundet werden. Nach einer Nacht in Katakolon geht es weiter nach Methoni, der nächste sehr sehenswerte Ort. Die Bucht ist ein Traum und wird von einer alten venezianischen Festungsanlage mit türkischem Turm umrahmt. Für Geschichtskundige gibt es dazu sehr viel zu lesen, für mich war es ein herrlicher Anblick und eine tolle Besichtigung! Das Titelbild stammt von dort!
Nach der Rundung des ersten Fingers geht es direkt nach Kalamata. Dort liegt Mawari momentan am Trockendock. Das Ruderblatt wurde mittlerweile abgeschliffen, angebohrt und trocknet nun aus und wird nächste Woche saniert. Kalamata ist eine Großstadt am Fuße einer riesigen Gebirgskette und bietet den Ausgangspunkt für viele Besichtigungen. Auch Verwandtschaft , meine Tante Heide, gibt es in Kardamili und wurde gestern besucht. Kardamili ist ein süsses Dorf an der Westseite des zweiten Fingers aus lauter Steinhäusern, mit netten Lokalen und eigenem Strand und unbedingt einen Besuch wert. Man erreicht es entweder über das Wasser oder nach einer einstündigen Fahrt über eine Bergstraße mit toller Aussicht. Morgen stehen die urtümlichen Bergdörfer am Programm.
Langweilig wird es nie an Bord, etwas ist immer zu tun, es wird Repariert, Instandgehalten, Gerätselt, Geputzt, Gekocht und Gelebt…und so soll es auch sein.
Ich melde mich bald wieder! Alles Liebe euch Allen!
4 weeks and 4 days later
It’s unbelievable how quickly time flies by…. you take countless books with you and worry about what you will do on the ship for the whole long time….
I can tell you 😉….I haven’t opened a single book yet!
But let’s start from the beginning….
…as announced in the last report, the journey continued to Preveza…in good old British manner and….with a mischievous grin on the face of the woman at the helm….with bringing two bearings in line…because there was a current in the entry canal.
Finally at anchor I enjoyed the peace and quiet and the lively activity around the boat. After a short moment of shock, not knowing what that might be, I recognized huge turtles that held their heads above the water for a moment, very impressive, because never seen before.
Although the bay is right in front of the city, there is a real idyll here, similar to a nature reserve of a lake.
Unfortunately, the city itself doesn’t have much to offer, it’s more reminiscent of the party miles of well-known vacation spots. Nevertheless, there are all the craftsmen that you need for boating here. My jib was repaired within a day and I was able to continue sailing towards Lefkas.
There was a lively rush on the full hour in front of the swing bridge to the canal to Lefkas, everyone somehow wanted to go through at the same time and the oncoming traffic could only make themselves heard by shouting.
Lefkas is a nice little town with many branched alleys, colorful houses with pretty colourful galvanized balconies, countless bars, a pretty clock tower, small shops and a large main square where life takes place in the evening. Laughing children on tricycles, slide ponies, balloon sellers, musicians, everything comes together here and spreads a good mood.
Unfortunately, the marina has recently been taken over by D-Marin and is greatly overpriced. Water and electricity have to be paid extra, so I left the port quickly after a fuel stop and the purchase of spare parts.
Continue south through the canal.
Ithaca, the home island of Odysseus, is my next destination. This very green island enchants with many beautiful bays and me with a delightful little „jungle cafe“ and countless mountain goats.
Then it continues to Kefalonia to the city port of Sami. It is the largest of the Ionian Islands and is drier, harsher than the others.
The coastline is made up of high limestone cliffs, coves and small stretches of white sandy beach such as Myrtos Beach to the north, which has been the setting for countless Hollywood films. Many beaches are only accessible on foot or via narrow serpentine roads…I viewed it from above because of the many parked cars.
With the rental car I went on to the blue grotto near Melissani, to the stalactite cave in Drogarati and to the capital Argostoli.
Conclusion: the round trip by car was a dream. You have to enjoy the countless mountain roads with fantastic views. You can safely ignore the capital.
2 days later I proceed to the neighboring island of Zakynthos in the bay of Agios Nikolaos in the northeast. There is now a free buoy field under the charming care of a large Greek hyenas 😉. This delightful little town is a must-see. And to all the girls among the readership… be sure to visit Barbara’s little shop „Almyra“.
A few souvenirs from there are already stowed away 😉.
Across the bay at Alykes, a tourism resort and not recommended, we continue to the capital Zakynthos, also called Zante. Here fate took its further course, I caught the only berth at the city harbor among at least 70 boats, which was situated on the left and right by two painful rocks … to the chagrin of Mawari’s rudder blade.
The diver confirmed our suspicion and put it down to the last earthquake in the 80’s. In Kalamata, the next larger marina, an appointment was made for the lift. Learning by doing and by mistakes! My attempt to take it with humor…because what happens has already happened and you never stop learning.
! Always keep as far away from the pontoon in Greece as possible!
…. the longer mooring lines were sorted out from the depths of our locker.
This island was also explored with a rental car and turned out to be one of the most beautiful ones for me so far. I went directly to Porto Vromi on the west side of Zakynthos. Nearby there is the certainly well-known bay Navagio, with the 1980 stranded
Cigarette smuggler’s ship. The bay is currently closed due to several rock falls and boats are only allowed to approach the beach.
I rented a small motor boat because Eddie wasn’t allowed on the pleasure boat. It was my first experience of this motorized type and an extremely unpleasant ride. With both hands and 4 paws clinging to the boat, even Eddie turned green in the face. 😅
In hindsight, I understood the sales lady, who said calmly, that it is very uncomfortable outside today, but I could trust our skipper Ilias.
We rode, jumped, surfed and bypassed the larger waves as best as we could…. drove along beautiful white stone walls, white beaches, beautiful blue water, small caves, low-flying birds….and there it was….the first postcard bay…beautifully white sand and the rust-brown wreck…a great contrast to the bright blue water!
… happy and many photos later it was time to hold on tight again, take a deep breath and the whole thing back again …. we were happy to finally get off this „Jojo“ …
After a short lunch break, I continued south over the mountains.I drove through old stone villages and old olive plantations and let ourselves drift….and suddenly there she was…at the end of a small street…the next picture-perfect view and Rosanna with her most beautiful workplace in the world….a small yellow food truck like at the end of the world…a dream, and I enjoy in silence…
Via Gerakas Bay in the south, one of the most important breeding grounds for Karett sea turtles, I return to the city.
Zakynthos is truly a must-see for any trip to the Ionian Sea.
Days later I finally continue with the crossing to the mainland and thus to the Pelopones. After all, it wants to be rounded. After a night in Katakolon I continue to Methoni, the next place worth seeing. The bay is a dream and is framed by an old Venetian fortress with a Turkish tower. There is a lot to read about it for history buffs, but for me it was a sight to behold and a great tour! The cover photo is from there!
After rounding the first finger, it goes straight to Kalamata. There
Mawari is currently at the dry dock. The rudder blade has now been sanded down, drilled and is now drying out and will be renovated next week. Kalamata is a big city at the foot of a huge mountain range and offers the starting point for many sightseeing trips. There are also relatives, my aunt Heide, in Kardamili and was visited yesterday.
Kardamili is a cute village on the west side of the second finger made of stone houses, with nice restaurants and its own beach and definitely worth a visit. It can be reached either by water or after an hour’s drive on a mountain road with great views. The primeval mountain villages are on the program tomorrow.
It’s never boring on board, there’s always something to do, it’s being repaired, maintained, gadgets, cleaned, cooked and lived… and that’s the way it should be.
I’ll get back to you soon! All the best to you all!